Wir leben in einer Zeit, in der wir uns immer mehr in künstliche Welten flüchten. Die echten Wertigkeiten und Gefühle gehen verloren und das anhand vieler kleiner lächerlichen Dinge. Kommen wir jedoch in schwierige Situationen und durchleben wir schwere und schicksalsverändernde Zeiten, so lernen wir das zu schätzen, was wir einst mit Nichtachtung betrachtet haben. 

    Dies allein festzustellen reicht jedoch nicht um den eigenen Weg zu finden und zu gehen. Blicke ich auf die Zeit zurück die hinter mir liegt, so stelle ich fest, das die Situationen, an denen ich gewachsen bin, oder in denen ich Momente des Ausgleichs oder der Freude oder der Verachtung empfunden habe etwas „echtes“ an sich hatten. 

   Das ständige Ausgehen in Discos oder Kneipen, das Umherirren, die scheinbare Sinnlosigkeit die ich empfinde, wird mir immer dann bewusst, wenn ich was Echtes erlebe und mich nicht kurzweiligen Stimmungen oder Situationen hingebe. Dieser Ablauf  wird durch ein hereinragende Ereignis mit Folgen unterbrochen.  ( Tiefenwirkung, Erinnerung, Selbsterfahrung, Fragen )

   Der Drang Erlebnisse zu provozieren oder hervor zu rufen, welche nachhaltige Wirkungen erzeugen, kann Ziel sein um prägende Werte zu schaffen.  Dabei kann nicht die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse im Vordergrund stehen, sondern die Sache oder das Gegenüber. Wichtig ist mir, was viele als Problem ansehen, dass die Einzigartigkeit und die Originalität auf fällt und somit ein solches Erlebnis provozieren oder auslöst.

Nun stelle ich mir die Frage, was will ich als Gestalter der Umwelt, in den Menschen bewegen, in ihnen, mit ihnen auslösen. Ich denke dies ist eine sich stets wandelnde Frage, die mit der Zeit gehen sollte. Betrachtet man nun die Stimmungen, Regungen, Neigungen und (alles weitere) der Gesellschaft, so entsteht ein wirres Konstrukt aus Richtungen Verschachtelungen, Einzigartigkeiten, Parallelen und und und

In der Gestaltung unserer Umwelt, beziehen wir diese selten in unsere Schaffensprozesse mitein. Das mag zum einen an der jeweiligen Umgebung selbst liegen, da sie vielleicht unseren Ansprüchen nicht genügt, zum anderen daran, das wir immer einzigartig sein wollen, um uns von anderen abzusetzen bzw. Hervorzuheben. Alles soll global funktionieren. Wenn eine Anpassung erfolgt, dann so, das Originalität verloren geht. Wir Bewegen uns also zwischen vielen Wiedersprüchen, die eine klare Sicht aufgrund zu starker Beeinflussung durch andere nicht zulässt. 

   Der Fluch des Gewohnten lastet über uns, so dass wir ihm nur entfliehen können wenn wir die „Regeln„ durchbrechen und versuchen unser Dasein auf immer wieder neue Wege zu leiten bzw. zu hinterfragen. Die Abbildungen die uns umgeben sind leider fast alle gesteuert, was dazu führt, das wir kaum noch ein authentisches Weltbild besitzen können.

Die naheliegenden und scheinbaren Antworten die wir als Gestalter auf jegliche Fragen bekommen sind leider nicht immer echt, was daran liegen mag das wir nicht die richtigen Fragen stellen oder immer eine Antworten verlangen. Also fühle ich mich auch verpflichtet Fragen zu stellen, die nicht immer beantwortet werden müssen. Fragen die Menschen einen Anstoß zu neuen Ideen, neue Prozessen usw. geben können.

   Wir hinterfragen kaum noch, sondern sind fast nur noch auf der Suche nach Befriedigung der materiellen Bedürfnisse, denn anders ist der Kapitalismus nicht zu erklären, dem wir alle unterliegen (auch ich). Wenn es uns jedoch nur hin und wieder gelingt, diesem Treiben zu entfliehen, dann schaffen wir prägende Werte, für uns und andere.